24.04.2022 „Feenspuren Waldklingen Murrhardt“

2022 Feen Spuren Waldklingen Murrhardt „Am Tag als der Regen kam“

Durch die Klima Erwärmung haben wir uns an das trockene warme Wetter gewöhnt. Doch plötzlich sagt der Wetterbericht: am Sonntag Regen. Trotzdem haben sich viele angemeldet. Manchem war der Regen in der Nacht zuvor doch zuviel. Jeder hat auf seine Art, eine Geschichte erdacht, dass es zu Hause schöner sein kann.Sechs hagebüchene, hartgesottene und dazu noch Wetterfeste, alles Frauen, außer dem Wanderführer. Nach dem Motto: es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Gut gelaunt geht die Fahrt in einem Auto Richtung Murrhardt. In Fautspach machten wir einen kleinen Abstecher um dem dortigen Orgelbauer, seine Orgel Attrappe an der Hauswand in Augenschein zu nehmen. An den leichten Regen haben wir uns inzwischen gewöhnt. An der verschlossenen Waldrichskirche am See vorbei streben wir zur Franzenklinge. Uns erwartet eine schmale, steile Schlucht. Auf deren Grund sich ein uriger Pfad schlängelt. Daneben der Kleinkehlbach, sprudelnd, wälzt sich das stark wasserführende Gewässer talwärts. Die Wassermassen teilen sich in kleinere und größere Wasserfälle, neben- und übereinander. Die Formen der fliesenden und gestauten Materie. Die Geräusche mit sanften und  schrillen Tönen beanspruchen die Sinne in verschiedenen Richtungen. In den Bäumen hängen Nebelschwaden. In der ganzen Schlucht herrscht hohe Luftfeuchtigkeit. Die Natur geniesst die Luftfeuchtigkeit und erwacht in einem herrlichen Grün. Mich beeindruckt dabei die Pflanze Segge.

Der Höhepunkt dieser Exkursion in die Franzenklinge sind die Feuersalamander, die uns mit ganzer Hingabe beschäftigen. Diese Eindrücke tun einem gut in der Seele. Steil geht es aus der Schlucht aufwärts zur Hochfläche des Hoblerberges. Doch auch der Regen hat seinen Preis.

Im Stehen zwischen den Bäumen essen wir unsere Brote und trinken ein Schnäpschen dazu. Über den Grenzsteinweg geht es abwärts zur Hörschbacher Sägmühle. Bald erreichen die etwas „Durchnässten“ die Oberen Wasserfälle.

Ein ganz neues Gefühl, wenn unheimliche Mengen Wasser sich in die Tiefe der Schlucht stürzen. Die Gischt löst sich als Wasserwolke in der Luft auf. Ein Rauschen, Dröhnen, Fauchen und Zischen lässt alle Sorgen und Ängste in Einem vergessen. Eine Wanderfreundin meint, da braucht man nicht mehr im Ausland Urlaub machen.

Über Baumwurzeln, Tümpeln, Steinen und Löchern stolpern wir abwärts zum Vorderen Wasserfall. Ein frei fallender, breiter Wasserfall, dahinter eine Brücke.

Ein beeindruckendes Bild. Auf weniger nervenaufreibenden Wegen erreichen wir unser Auto. Auf einer schmalen Straße geht es in die Höhe zum Weiler Siebenknie. Im Gasthaus Waldeck hat der Wirt den Ofen angefeuert. In der warmen Gaststube können wir unsere Kleider trocknen und unser Verlangen nach Speise und Trank befriedigen. Über Trailhof – Sechselberg – Althütte, oft durch dichten Nebel erreichten wir unsere Heimat.

Hans Fink  .