03.07.2022 „Felsenmeer und Wental“

TW- Felsenmeer und Wental am 03.07.2022 Sonntagmorgen, kein Lüftchen, nur Wärme und Sonnenschein, dazu gesellt sich blauer Himmel. Aus dem Nichts, erscheinen plötzlich neun Wanderinnen und auch noch ein paar Wanderer dazu. So durfte der Wanderführer 12 Teilnehmer begrüßen. In seinen Worten drückte er seine Zufriedenheit aus. Kurzweilig ist die Fahrt nach Bartholomä, durch eine Umleitung und dem Gesprächsstoff der letzten Zeit. Unsere Wanderung beginnt durch ein schattenloses, flaches Trockental.

Doch in der Frühe des Morgens erträglichen Wärme. Dieses Tal soll uns zur Hälfte der Wanderung begleiten. Unsere erste Station, die Hexenloch-Doline. Der Wanderführer erzählt von der Entstehung, dieses geologisch, erdgeschichtlichen Ereignisses. Von der Verkarstung der Schwäbischen Alb, Entstehung von Trockentälern und unterirdischen Flussläufen. Wir vergessen uns selbst, als unsere Gruppe das Felsenmeer erreicht.

Wie von Künstlerhand geformte, aus der unbewaldeten Ebene hochgewachsene Dolomitkalke aus dem weißen Jurameer entstanden. Zufällig streifen wir einen „Gottesdienst im Grünen“. Ein Albschäfer ist auch unterwegs, seine frisch geschorenen Schützlinge suchen bei der Hitze den Schatten. Nach Überqueren der Straße bei der Gaststätte kommen wir ins Wental. Das Tal ist eng und bewaldet. Doch auch hier stehen Felsen, zum Beispiel der Spitzbubenstadel. Nach jeder Talbiegung eröffnet sich ein neuer interessanter Blick. Eine Sitzgruppe, teils im Schatten oder in der Sonne, je nach Bedarf, bietet sich zur Mittagspause an. Uns plagt der Hunger und Durst; so nehmen wir die Gelegenheit dankend an. Bald erreichen wir das Wentalweible das Wahrzeichen dieses Tals.

Die Sage erzählt:Vor vielen Jahren lebte in  Steinheim eine Marktfrau. Sie war geizig und hartherzig. Auch in Zeiten der Not und Teuerung betrog sie ihre Kunden beim Maß und Gewicht. Eines Tages geriet sie auf dem Heimweg in ein fürchterliches Gewitter. Ein gewaltiger Blitzstrahl fuhr mit einem Donnerschlag vom Himmel und verwandelte sie zu Stein. So steht sie nun seit Langem in dieser Felsenschlucht. Nur in den Herbststürmen der Andreasnacht, vom 30. November auf den 1. Dezember soll sie alljährlich unterwegs sein und wild heulend ihr Schicksal bejammern.

Drei Vierleng send koi Pfond,
drei Schoppen ischt koi Mauß.
Ei, ei, ei und au, au, au,
o hätt i no dees Deng net dau,
no müaßt i net em Wental gau

Nach dem Wentalweible verengt sich das Tal zu einer Schlucht, die sich leicht abwärts schlängelt. Nun mündet diese in das breite und grüne Gnannental. Doch wir müssen zurück. Durch einen wunderbaren lichten Wald führt ein verwunschener Waldpfad nach oben. Ein Gebiet in dem die Bäume weit auseinander stehen. Das Licht der Sonne fällt schräg ein und entwickelt dadurch eine herrliche Vegetation.

In dieser Jahreszeit ist es das besonders grüne Gras. Wir fühlen uns wie in einem Meer von Farben. Über einen geschotterten Forstweg geht es in der Hitze durch Mischwald, bis wir inmitten einer weiten Lichtung das romantisch gelegene Forsthaus von Bibersohl erreichen. Der Name kommt von seiner Hülbe und wird von: Lache mit schlammigem Wasser, abgeleitet. Die Gemarkung gehört heute dem Grafen von Rechberg. Auf abermals schönen Wegen, durch saftiges Gras, die auch oft das Fortkommen bremst, gesellen sich auch noch Brennnesseln dazu. Über  den Wirtsberg geht es abwärts nach Bartholomä in die Gartenwirtschaft der Gaststätte Schwarzer Adler. Unter einem großem Baum im Schatten waren wir einfach zufrieden über den schönen erlebnissreichen Tag.

Hans Fink